V.: Frischer Wind in BIW
- geschrieben von Falk Bernstein
- Freigegeben in Spielberichte 5. Herren
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Es weht ein frischer TT-Wind am Tor zur Oberlausitz. Hauptverantwortlich dürfte wohl der Ex-Sebnitzer Landesligaspieler Marcus Katzer sein, der als Neuzugang für den lang ersehnten sportlichen Schub gesorgt hat. Da blüht selbst die alte Schiebocker Garde auf und will es noch mal wissen – man will wieder mitmischen. Davon konnten wir uns letzten Mittwoch überzeugen, auch wenn Schiebocks Nr. 1 – und das war wirklich schade – krankheitsbedingt passen musste. Aber auch so sollte es ein langer und heißer Abend werden.
Zunächst war es doch etwas überraschend, dass sich Kevin/Frank gegen Wobst/Hadamus nach dem ersten klaren 11:5 in Satz 1 doch noch recht deutlich die Butter vom Brot nehmen ließen. Die feine vorbereitende Technik von M.Wobst und die Treffsicherheit von R.Hadamus zeigten immer deutlicher Wirkung.
Franz/Falk sind dafür weiterhin in der Erfolgsspur, gegen Rölke/Varga war es doch eine überlegene Angelegenheit.
Für den erkrankten Karsten war Lothar wieder ins D3 neben Henry gerückt. Das sollte ausgezeichnet passen. Gegen die Schiebocker Kempen Gerth/Rudolph erkämpften unsere beiden nach tollen 5 Sätzen die 2:1-Führung für Bautzen.
Es sollte speziell Franks Abend werden. Mit einem exzellenten Auftritt, in dem nicht nur die gewohnte Ruhe und Kampfkraft unseres Käptens, sondern auch die spielerische Komponente nicht zu kurz kam, schlug er den feinen Techniker Michael Wobst in 4 Sätzen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den butterweich gezogenen Bällen des Schiebockers fand Frank zunehmend den richtigen Dreh heraus und glänzte mit hoher Treffsicherheit. Da zollte selbst der Gegner Respekt.
Der aufgerückte Ronny Rölke bekam es gleich mit der schwerstmöglichen Option zu tun – Kevin machte nicht viel Federlesen und baute die Führung weiter aus.
Ein Auf und Ab durchlebte Franz gegen Siggi Gerth. Obwohl der MSV-Löwe alle Register seines Könnens zog und wahrlich nicht schlecht agierte, ging er nach 5 Sätzen leer aus.
Ich bekam es mit Wilfried Rudolph zu tun. Als Junge hatte ich dessen Spielweise immer bewundert und noch heute spielt der Schiebocker einen eleganten Ball. Da lief es die beiden ersten Sätze fast schon zu gut. Meine Vorhand schlug ein ums andere Mal ein, die Aufschläge stachen und auch einige Masselbälle waren wohl dabei. In Satz 3 allerdings wendete sich zunächst das Blatt. Der alte Hase nahm meinen Angriff weitestgehend aus dem Rennen und verbuchte nun selber einige Glückstreffer. Satz 4 war dann komplett ausgeglichen, das 10:12 hätte natürlich auch anders herum lauten können.
Lother musste nun gegen den Youngster des TTV 90, Philipp Varga, an den Start. Den jungen Mann hatten wir äußerst stark in Erinnerung und waren erstaunt, ihm nur im unteren PK aufgestellt zu sehen. Gegen Lothi sah es auch phasenweise gut aus, doch am Ende behielt der Bautzener mit Geschick und Routine die Oberhand.
Mit Henry und meinem Jungendoppelpartner Ralf Hadamus trafen nun auch die Richtigen aufeinander. Für einen, der eigentlich keine Lust mehr hat und kürzer treten will, hing sich der gute Ralf erstaunlich rein, führte 2:1 und forderte Henry alles ab. Müßig zu erwähnen, dass Henry im Fünften Satz als Sieger vom Tisch ging. Das ist im Grunde so sicher wie die Bank von England – fast so sicher .... 7:2, nicht übel.
Auf die Partie Kevin gegen Michael hatte ich mich gefreut und beobachtete diese erstklassige Begegnung mit Vatern von der Tribüne. Solche Duelle sind Beleg dafür, wieso diese Kreisliga so attraktiv ist. Aber auch hier ging unterm Strich Kevin als relativ sicherer Sieger vom Tisch. Da kennt er nischt.
Nun folgte Franks zweiter Auftritt - anders, ganz anders! Ronny Rölke bewies, dass er über die Jahr auch einer geworden ist, den man erstmal schlagen muss, wenn man nicht grade Kevin heißt. Und tatsächlich, für mich ein wenig überraschend, führte der Schiebocker mit 2:0. Doch einen Frank Hollenbach lässt das eben kalt – zumindest äußerlich. Das 12:10 im Dritten war noch knapp, dann nahm Frank das Zepter zunehmend in die Hand und brachte dieses Ding doch noch nach Hause. Stark, der Urlaub schien erholsam gewesen zu sein. Damit war Punkt 9 schon erspielt, eigentlich vom Spielverlauf her ein wenig zu früh.
Doch Bischofswerda steckte trotzdem nicht auf. Und so isses eben im Sport, da wird oben alles gewonnen und dafür schwächelte die bisher als Bank agierende Mitte. Falk bekam diesmal überhaupt keinen Zugriff auf Siggi Gerth. Der Schiebocker Routinier nahm das Tempo mit effektiven Schnittbällen aus dem Spiel und machte meinen Plan, ordentlich Druck zu machen, damit zunichte.
Dem guten Wilfried merkte man den Grimm aus Spiel 1 noch an. Das bekam Franz zu spüren, der, was eigentlich selten passiert, auch sein zweites Spiel hergeben musste. Satz 1 lief noch nach Plan, dann übernahm der TTV-90-Mann das Kommando und spielte auf wie in Glanzzeiten. Respekt.
Ein weitere Überraschung gab es dann auch im unteren PK. Verkehrte Welt für Henry, denn Philipp Varga wusste sich enorm zu steigern und entführte – was für eine Frechheit – doch glatt den von Henry abonnierten fünften Satz ;-)
Eher still und fast unbemerkt hatte noch ein Bautzener einen ganz starken Tag. Gegen Ralf Hadamus ein glattes 3:0, das will auch erstmal heraus gespielt werden. Schon im Training hatte Lothar mit herrlich mutigem Angriff und mit ordentlich druckvoll gesetzten Bällen geglänzt, nun konnte er diese Taten auch mal im Punktspiel umsetzen und wurde am Ende erfolgreichster Bautzener des Abends. Glückwunsch dafür!
10:5!
Meine Bautzener Mannen mögen es mir verzeihen, dass ich diesmal auch viel Zeit auf Gegners Seiten verbrachte, aber Back to the „TT-Roots“ – immer wieder mal schön.
Kevin 2 / Frank 2 / Falk 1,5 / Franz 0,5 / Henry 1,5 / Lothar 2,5