6. Herren - Punktspiele

„Dort haben wir schon ewig nicht mehr gewonnen“ – wieder mal dieser ärgerliche Satz, den wir so nicht weiter mit uns rumschleppen wollten und den es dringend zu korrigieren galt. Die Mixtur des Rezeptes der gastgebenden Mediziner reichte nicht ganz zum Zaubertrank. Das fast schon kurios knappe Satzverhältnis von 31:30 bei einem Endstand von 10:5 macht allerdings deutlich, dass uns nichts geschenkt wurde.

Bevor es auch für uns in die Rückrunde geht, hat es das letzte Vorrundenspiel unbedingt verdient, nochmal beleuchtet zu werden. Denn was heißt hier „…ohne Drei“? Unsere drei Ausfälle (Frank, Franz und Karsten) wurden durch die wackeren Sportfreunde der VIII. mehr als würdig vertreten. Aber – das Wichtigste an diesem Tage war ganz anderer Natur - unser Franz wurde während des Spieles zum 4. Mal Vater! Gut gebrüllt Herr Löwe – auch abseits des Tisches ;-) Der sportliche Teil des Abends konnte spannender kaum verlaufen. Der Tabellenvierte Rothnaußlitz hatte sich angesichts unserer Aufstellung ganz sicher etwas mehr versprochen, doch Steve Schulze, Thomas Baumann und Silvio Dreßler steuerten mit 5 Punkten den Löwenanteil am Punktgewinn bei – das war richtig stark!

Nach den beiden Spitzenspielen galt es nun, eine Pflichtsieg gegen Kirschau 3. nachzulegen und die ohnehin guten Einzelbilanzen weiter aufzupolieren. Einen Schönheitspreis gab es zwar nicht zu gewinnen, wohl aber hieß es mit Köpfchen und Geduld Mittel und Wege gegen die bunte Vielfalt der Kirschauer Beläge zu finden. Das sollte allen Bautzenern über weite Strecken gut gelingen.

Nicht mehr ganz taufrisch – deshalb aber nicht minder spannend – das Topspiel letzten Dienstag gegen den Tabellendritten TTC Neukirch II. Na klar, im Vorfeld erregte natürlich der Spielabbruch in der Partie zwischen unseren Gästen und Bischofswerda die Gemüter. Doch wer nicht dabei war, sollte sich mit vorschnellen Statements nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Dementsprechend taten alle gut daran, die Ruhe zu bewahren und sich auf den sportlichen Teil zu konzentrieren, der es denn auch ohne zusätzliche Aufreger genug in sich hatte.

Noch nie konnte diese MSV-Formation etwas Zählbares beim TTSV Kirschau/Sohland 2. mit nach Hause nehmen. Zeit also, daran endlich mal was zu ändern! Es sollte ein echtes Spitzenduell zweier Gleichwertiger mit vielen tollen Szenen werden. Vier gewonnene Doppel und der bessere Ersatzmann auf der MSV-Seite legten das Fundament für einen grandiosen Abend und ein gerechtes Unentschieden – da waren sich beide Seiten einig.

Deshalb – und genau deshalb ist man Tischtennisspieler geworden! Ein TT-Abend mit allem Drum und Dran – emotionsgeladene, aber immer sportliche faire Atmosphäre, zahllose Klasse-Ballwechsel, Spielausgänge auf des Messers Schneide und zum Schluss das Quentchen Glück zum Erfolg – was will man mehr?! So geschehen letzten Donnerstag im nostalgischen Sportgemäuer zu Bühlau. Da trafen zwei ganz heiße Teams aufeinander und es war bei solch starken sportlichen Darbietungen glatt ein wenig schade, dass alles fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit ablief.

In dieser Deutlichkeit doch schon überraschend kam es letzten Dienstag zum zweiten Heimsieg gegen den Königswarthaer SV. Dabei konnte auch die Doppelschmach von Taubenheim wieder vergessen gemacht werden und sorgte für einen guten Start. Gleich 4 Bautzener konnten beide Einzel gewinnen – da blieb dem Gegner nichts weiter übrig, als sportlich fair zu gratulieren.

Wie dieses Match zeigen sollte, ist im Sport so ziemlich alles möglich – mit dem nötigen Selbstvertrauen ist auch ein 0:3 nach den Doppeln nicht das Ende der Fahnenstange. Jedenfalls stürzten sich meine Teufelskerle der VI. mit dem nötigen „Jetzt-erst-recht!“ in die Einzel und bogen das Ding bereits im ersten Durchgang um. Eine Bank war erneut die derzeit bärenstarke MSV-Mitte mit Franz und Henry. Aber auch alle anderen brachten Zählbares auf die Bautzener Habenseite – erneut eine starke geschlossene Mannschaftsleistung!

Zum zigsten Mal trafen Teams von MSV und dem SV Medizin Bautzen beim Stadtderby aufeinander. Und wieder wurde es der allseits erwartete harte Kampf, auch wenn das Endergebnis deutlicher ausfiel, als es zunächst bis zum 5:5 noch aussah. Ein Blick auf die Sätze zeigt allerdings, wie eng es in den einzelnen Partien zuging. Doch grandioses Selbstvertrauen und extreme Nervenstärke von vier MSV-Sportfreunden legte den Grundstein zum 10:5!

Hallo und Sport frei – da sind wir wieder, live und in Farbe, wie man so schön sagt und natürlich mit neuem Schwung. Der mit einiger Spannung erwartete Saisonauftakt in der Kreisliga ist nun für uns Geschichte. Mit dem Vorjahresvierten, dem TSV 1859 Wehrsdorf II, gab sich ein echter Gradmesser im Sportpark die Ehre. Die Basis des ersten MSV-Erfolges wurde durch 4 gewonnene Doppel gelegt, zahlreiche Einzelbegegnungen waren hart umkämpft - es sollte ein langer Tischtennisabend werden ...