VI.: Spitzenspiel vom Allerfeinsten endet pari
- geschrieben von Falk Bernstein
- Freigegeben in Spielberichte 6. Herren
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Noch nie konnte diese MSV-Formation etwas Zählbares beim TTSV Kirschau/Sohland 2. mit nach Hause nehmen. Zeit also, daran endlich mal was zu ändern! Es sollte ein echtes Spitzenduell zweier Gleichwertiger mit vielen tollen Szenen werden. Vier gewonnene Doppel und der bessere Ersatzmann auf der MSV-Seite legten das Fundament für einen grandiosen Abend und ein gerechtes Unentschieden – da waren sich beide Seiten einig.
Nachdem das letzte Pflichtspiel gegen die Zweite meines Heimatvereins aus Schiebock leider eher eine bessere Trainingseinheit wurde (14:1), wartete mit dem Tabellenführer nun ein ganz anderes Kaliber auf die Mannen der 6.
Es ging zunächst gut los. Franz/Falk hatten mit Mieht/Schöne keine Probleme. Steve Schulze, der für Karsten eingesprungen war, hatte seinen ersten Auftritt. An der Seite von Henry war er am zweiten MSV-Punkt beteiligt – 3:2 gegen Wähle/Kuhne – wichtig! Frank/Lothar verkauften sich mehr als achtbar gegen Harig/Köhler, das ließ sich doch schon mal gut an.
Doch dann schlugen die Gastgeber mit Macht zurück. Harig brachte Frank vor allem mit seinen Aufschlägen zur Verzweiflung. Am Nebentisch konnte Falk Köhler 2 Sätze lang ärgern, dann hatte der alte Fuchs genug gesehen und brachte das Spiel abgezockt unter Kontrolle.
Ungewöhnlich in dieser Hinrunde – die Bautzener Mitte ging zum ersten Mal leer aus. Franz recht klar gegen Mieth, Henry kämpfte wie ein Berserker, doch der Fünfte ging mit 12:10 an Wähle. Da hieß es plötzlich 2:5 – verflixt – was nun!?
Das tolle derzeit ist, wenn’s es wo nicht läuft, treten andere in die Bresche. Zwei glasklare 3:0-Erfolge von Lothar gegen Ersatzmann Schöne und Steve gegen Kuhne brachten uns wieder auf einen Punkt heran.
Die ehrwürdige Halle in Kirschau hat sicher schon einiges erlebt – der komplette zweite Durchgang dürfte allen Beteiligten noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Nun war es am oberen Bautzener PK, am Gegner erstmal dran zu bleiben. Zwei im Verlauf völlig unterschiedliche Matches auf bestem Niveau sorgten für Hochspannung. Falk und Harig ließen es mit flotten Ballwechseln richtig krachen. Ausschlaggebend waren am Ende wohl die Aufschläge, mit denen der Kirschauer nicht zurecht kam (Da iss doch nischt drinne …). Ein Geduldsspiel der besonderen Art lieferte sich Frank mit Köhler. Mit der ihm eigenen Ruhe zwang unser Käpt’n in endlosen Ballwechseln den Kirschauer Routinier bis in den fünften Satz. Dort sollte dann das Glück entscheiden. Zwei der berühmt-berüchtigten Glückstreffer auf der Zielgeraden ließen Köhler am Ende hauchdünn triumphieren – na das wäre aber wirklich ein Ding gewesen.
Zwischenzeitlich kochten die Emotionen über die Schiedsrichterleistungen kurzzeitig hoch, doch das legte sich schnell wieder und alle wendeten sich wieder dem sportlichen Treiben zu.
Mieth erwischte einen ganz starken Tag und sackte Punkt Nr. 7 gegen Henri für Diddis Ex-Kollegen ein. Puh – ging da noch was? Franz erreichte nun endlich wieder Betriebstemperatur und überließ Wähle nur den dritten Satz – 7:6 und noch zwei Eisen im Feuer.
Im Duell der Ersatzleute gab es für den Kirschauer Schöne rein gar nichts zu bestellen. Steve – so wie wir ihn kennen – mit einer Arschruhe (zumindest äußerlich) und schussgewaltig aus der Hüfte war er eindeutig Herr am Tische! Und so ein bisschen freuten wir uns innerlich schon auf die unverhoffte Führung, denn Lothar spielte gegen Kuhne super auf und führte 2:0. Doch der Kirschauer Abwehrstratege mobilisierte nochmal alle Reserven und brachte mit unglaublichen Ballonabwehrbällen unseren Lothar einige Male in Verlegenheit. Sehenswert auch dieses Match bis zum letzten Ball. Lothi bereitete super vor, um dann im fünften Satz dem Aufwand und auch der Erkältung kräftemäßig Tribut zu zollen. Schade, nun gingen die Gastgeber doch noch mit einer Führung ins Abschlussdoppel.
Mit Harig/Köhler hatten Franz/Falk eines der denkbar schwersten Doppel der Liga vor der Brust – aber eben auch nix zu verlieren. Der Mensch wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Was für ein Klassespiel von beiden Seiten! Da ging die Führung hin und her. Franz und Falk ergänzen sich und stärkten sich super den Rücken. Da gelangen ein paar Schmeckerchen, wie es auch nicht alle Tage klappt. Als der letzte Ball im fünften Satz von Köhler über das Plattenende hinaus flog, war der Jubel riesengroß. Ein kleines Meisterstück war vollbracht und die Tabellenführung – so ganz nebenbei erwähnt – erstmalig erobert.
Danke Dir Steve für Deinen überragenden Einsatz!
Falk 1,1 / Frank / Franz 1,1 / Henry 0,5 / Lothar 1 / Steve 2,5