V.: Die Krönung einer Hammersaison – das Double !!
- geschrieben von Falk Bernstein
- Freigegeben in Spielberichte 5. Herren
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Auf nach Neschwitz zum letzten Höhepunkt einer bemerkenswerten Saison, die uns wirklich alles geboten hat, was es auf Kreisligaebene zu erleben und zu gewinnen gab. Der Gegner im Finale um die Kreismeisterschaft 2016-17 hieß DJK TTV Cunnewitz, dessen Visitenkarte ein beeindruckender Saisonabschluss von 32:4 Punkten war (7 Punkte vor dem Zweiten in Staffel 1) - ganz klar ein richtig harter Brocken, was sich auch durch die Einzelbilanzen der DJK-Mannen untermauern lässt. Im Verlaufe des Finales prallten Offensiv- und Abwehrspielsysteme aufeinander, was zu hochgradig spannenden Matches führte. Da aber auch unser Team einiges an Qualität zu bieten hat, sollte uns schlussendlich der ganz große Wurf glücken.
So traten die beiden Finalisten an:
DJK TTV Cunnewitz: Kockel Matthias, Zschoschke Alois, Zschorlich André, Schuster Dirk, Elstner Michael, Böhm Peter
MSV Bautzen 04 V.: Seidel Kevin, Hollenbach Frank, Bernstein Falk, Löwe Franz-Richard, Kühn Henry, Kremberg Lothar
Zunächst sorgte Hans-Jürgen Geipel mit einer kurzen Eröffnungsansprache für den offiziellen Rahmen. Auch ein dickes Lob an die gastgebenden Neschwitzer, die sportlich optimale Bedingungen zur Verfügung stellten. Schicke Halle!
Die erste große Bewährungsprobe hatten Franz/Falk gegen das Top-Doppel Kockel/Zschoschke (2. in der Rangliste mit 19:3!) zu bestehen. Nach einem noch recht geschmeidigen ersten MSV-Satzerfolg kamen die Cunnewitzer Haudegen mächtig auf und gingen 2:1 voran. Der fast schon verlorene vierte Satz wurde aus Bautzener Sicht mit Glück und Geschick noch umgebogen – Satzausgleich! Im Fünften erleichterte uns ein bedauerliches Missgeschick des Cunnewitzers Kockel die Arbeit. Der vertrat sich sein eh schon hart bandagiertes Knie. Doch von Aufgeben wollte dieser wackere Sportsfreund nichts wissen – Respekt! Mit halber Kraft war aber dann gegen zwei gut aufgelegte Bautzener nichts mehr zu reißen.
Mit gewohnter Durchschlagskraft operierte unser D1 Kevin/Frank, da gab es für Zschorlich/Elstner keinen Blumentopf zu gewinnen. Beide schraubten damit ihre Doppelbilanz auf extrastarke 18:4!
Genauso lief es für Henry/Lothar, nur leider anders herum. Die auf Rang 7 geführten Schuster/Böhm ließen unsere Zwei nicht zum Zuge kommen, da war nix zu machen.
Aber immerhin 2:1 – ein guter Start.
Eine ausgesprochen undankbare Aufgabe oblag nun Frank, der gegen den wie eingangs beschrieben angeschlagenen Kockel anzutreten hatte. Tja, wie spielst du nun? Zuviel Mitleid kann in die Hose gehen und man ist selber der Dumme. Frank fand die richtige Einstellung gegen den Cunnewitzer, der trotz seines Ungemachs keinesfalls gewillt war, abzuschenken und im Satz 2 sogar die Verlängerung erzwang. Satz 3 war dann aber Franks souveräne Beute.
Kevin sorgte mit seinem überragenden Potential gegen Zschoscke früh für klare Verhältnisse. Erst im Satz 3 kam der DJK-Mann nochmal gefährlich nahe, doch dann war die Führung auf 4:1 ausgebaut. Kev als sichere Bank hat ganz fraglos einen riesen Anteil am Erfolg dieser Saison, sportlich wie menschlich (ok, bis auf die Biermarke, die es nirgendwo gibt ;-)
Franz startete super gegen Zschorlich und ging mit zwei überragend gespielten Sätzen in Führung. Da war sie wieder, die alte Klasse. Doch Satz 3 leutete etwas überraschend die Wende für den Cunnewitzer ein. Franzens vorher so starke Offensive verlor zunehmend an Präzesion und Durchschlagskraft, der Gegner hatte sich unangenehm umgestellt. Schade, es wäre unserem Studenten zu gönnen gewesen.
Im Spiel des Ranglisten-Dritten gegen den Ersten der beiden Staffeln traf Falk auf Schuster. Man man, was für ein herrliches Spiel! Mir gelang es, meine Vorhand einzusetzen wie schon lange nicht mehr. Der gute Schuster brachte seinerseits im Stiele eines Andrzej Grubba alles gummiwandmäßig zurück. Da bekam der Kameramann was zum filmen. Schade, dass es zum Schluss nicht ganz reichen sollte – 5 intensive Sätze hatten richtig Kraft gekostet (ich hab heute nen bärischen Muskelkater – auch wie lange nicht mehr). Cunnewitz verkürzte damit auf 3:4 und war wieder ran.
Das untere PK sollte nun richtungsweisend werden. Dramatik pur bis zum letzten Punkt, alles war drin! Lothar bekam mit Elstner den Ranglistenersten des mittleren PKes von Staffel 1 vorgesetzt. Überragend, dass er die Ruhe behielt und mit wechselseitig wohl platziert gesetzten Bällen und dem Finalschuss im richtigen Moment sein Gegenüber im Fünften 11:8 bezwingen konnte. Große Klasse Lothar!
Genau wie Henry. Gegen Böhm (Rang 6) verlebte auch er einen an Nervenkitzel kaum zu überbietenden Abend. Das Abwehrbollwerk lag diesmal auf unserer Seite - und es hielt – wenn auch mit ein paar Löchern, bis zum Schluss! Die Erleichterung nach dem erfolgreichen 11:9 im Fünften war Henry auch dementsprechend anzusehen.
6:3, da sah die Finalwelt für uns schon wieder wesentlich günstiger aus und verschaffte den nachfolgenden Teamkollegen ein wenig Luft.
Nicht, das Kevin das nötig gehabt hätte - dem tapferen Kockel lies er jedenfalls keine Chance und bediente dessen verletzungsbedingte Schwachstelle konsequent.
Frank bekam zunächst von Zschoscke ein 5:11 verbraten. Doch schon ab Satz 2 wendete sich das Blatt, Frank knüpfte wieder an seine über die gesamte Saison gezeigte starke Leistung an und lies dem Cunnewitzer kein Land mehr sehen – beeindruckend unser Käpt’n, wie so oft Anno 2016/17.
Nun blieb es mir tatsächlich vorhalten, den Deckel drauf zu machen, da nach Ankündigung von Hans-Jürgen Geipel bei Neun Schluss sein sollte. Keine leichte Aufgabe gegen den Franz-Bezwinger Zschorlich. Dieser noppenbewährte Sportskamerad wusste mir das Leben schwer zu machen. Mit Schönspielen war hier nichts zu reißen. Köpfchen, Geduld und die platzierte Rückhand im rechten Moment waren die einzig richtige Strategie. Und dann war es tatsächlich geschafft! Am Jubel meiner Kollegen wurde mir es eigentlich erst klar, dass nach dem Gewinn des Pokalsieges vor ein paar Wochen nun Tatsache das Double in Sack und Tüten war.
Zugegeben, 9:3, das klingt ein wenig klarer, als es war und lässt die Cunnewitzer ein wenig unter Wert da stehen. Hatten sie doch ebenso zu diesem erstklassigen Finale beigetragen und nahmen es am Ende äußerst sportlich.
Matthias Kockel wünschen wir von dieser Stelle nochmals gute Besserung und Anerkennung für’s Zähne-zusammen-beißen!!!
Kevin 2,5_Frank 2,5_Falk 1,5_Franz 0,5_Henry 1_Lothar 1 (Franz, Henry und Lothar durften im Einzel nur 1x ran).