Außer Spesen nichts gewesen!
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- Freigegeben in 1. Herren - Saison 2018/19
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Letzten Samstag ging es quasi aus der Kalten nach einem Monat Spielpaus nach Oederan, um wieder der schönsten Nebensache der Welt zu frönen. Für den verhinderten Jozef hatten die Bautzener René Rupprecht mit in den Startlöchern! Dennoch wollten die Senfstädter an diesem Nachmittag nicht mit leeren Händen wieder nach Hause fahren. Ersatzgeschwächt oder nicht - wie in den letzten Punktspielen der Liga gezeigt wurde, kann hier wirklich jeder jeden schlagen und jeder Punkt zählt!
Aufgrund der personellen Veränderungen waren Toni und Manu ausnahmsweise für Höheres berufen und stellten sich dem Oederaner Spitzendoppel Böcker/Radecker. Hardi und Micha durften in alter Manier gegen das Zweierdoppel Stapf/Kircheis ran. Es gelang direkt ein Auftakt nach Maß: Hardi/Micha warfen in vier Sätzen den Gegnern Sand ins Getriebe und Toni/Manu waren sich sicher, dass die auch nur mit Wasser kochen. Innerhalb von drei Sätzen spielten die beiden den Ball oft genug einmal mehr auf den Tisch. Maik und Ruppi versuchten hingegen als wenig eingspieltes Dreierdoppel sich über die Zeit zu retten... allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Zwischenstand - 2:1.
In der Zwischenzeit ging es für Manu am Nachbartisch ins erste Einzel gegen den früher von Freiberg bekannten Radecker. In den ersten Sätzen gelang es Manu seinen Gegner in die Ecke zu drängen, schaffte es aber nicht in vier umkämpften Sätzen den Sack zuzumachen. Hardi ging gegen den gut aufgelegten Böcker durch zwei enge Sätze in den Rückstand. Die schnellen "-16" waren sozusagen schon in Blickweite. Doch Totgeglaubte leben länger und so drehte der Bautzener Einser die Partie. In den nächsten Begegnungen ging es zwischen Toni und Stapf bzw. Micha und Schulz heiß her. Die Oederaner schaffte es durch einen Sieg gegen den Spreestädter Neueinkauf am Ball zu bleiben, indem ihm ein Knoten in die Beine gespielt wurde und Toni erst zu spät eine brauchbare Taktik entwickelte. Obwohl Micha nicht ganz auf der Höhe war, steuerte er ein wichtigen Sieg über den Materialspezialisten Schulz bei. Hierbei wurde wieder klar erkennbar, dass es für Schönspielen keine Punkte gibt. Im unteren Paarkreuz gelang unseren Gegner dann der langersehnte Breakpoint. Ruppi schaffte es gegen Kircheis leider nur in einem Satz die Bälle geschickt genug zu verteilen und Schimke behielt Maik gegenüber (... kaum zu glauben!) den längeren Atem. Verdient oder unverdient? Das fragt später niemand! So gerieten die Senfstädter das erste Mal ins Abseits: Zwischenstand - 4:5.
In Hardis zweitem Einzel wurden wenig Fragen offen gelassen. Allerdings heißt es nicht umsonst, dass der Satz erst bei 11 Punkten vorbei ist. Und auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn der Bautzener Spitzenspieler benötigte für den letzten Satz- und Spielgewinn genau 20! Vielleicht ist ja der aufgerückte zweier des MSVs in der Lage, noch mal das Ruder zu unseren Gunsten herumzureißen. Aber Manu schaffte es in seinem Spiel gegen Böcker nicht, die nötige Schippe draufzupacken, sodass er nach drei Sätzen hieß: "Aus die Maus! Es sollte nicht sein mit der Überraschung." Die Städter hinkten weiter einen Punkt hinterher. In den Duellen von Micha gegen Stapf und Toni gegen Schulz konnte lediglich eine Punkteteilung ergattert werden. Micha strich nach vier sätzen die Segel. Spätestens jetzt war allen klar: Die Oederaner spielen auf Sieg! Material zu spielen, scheint mit Plastilbällen anscheinend eine brotlose Kunst zu sein, denn Toni, wenig beeindruckt, zeigte gegen Schulz ganz großes Tischtennis, spielte flach und gewann hoch! Wenigstens noch ein Punkt musste her, um sich ins Entscheidungsdoppel zu retten. Leider konnte Maik seinen Gegner Kircheis nicht links liegen zu lassen und kam über ein 1:3 nicht hinaus. Nun bloß nicht den Kopf in den Sand stecken. Doch Ruppi hatte es schwer gegen Schimke. Anscheinend hatte er wie die anderen zu wenig Zielwasser getrunken. Ihm fehlten letztlich die Mittel, aber er bleibt unser Meister der Herzen.
Auf dem Papier hatten vor der Saison die Spreestädter die stärkste Mannschaft. Dennoch stimmt hier die Hierachie nicht! Völlig klar, dass man sich kurz danach wieder fragt: "Woran hat es gelegen?!" Es gibt in der Landesliga anscheinend keine leichten Gegner und man darf seine Gegner nie unterschätzen. Wir werden an dieser Stelle nicht weiter über Saisonziele zu diskutieren. Viel wichter ist es, dass wir jetzt von Spiel zu Spiel denken. Abgerechnet wird dann am Ende...
Für den MSV punkteten: Harmut Engert (2,5); Manuel Neck (0,5); Michael Döcke (1,5); Toni Saring(1,5); Maik Günther; René Rupprecht
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