Den tatsächlichen Spielbericht können wir an dieser Stelle relativ kurz halten: Wir verloren das Spiel 4:11 gegen die dritte Mannschaft des TTC Hohenstein-Ernstthal. Ich denke, ich spreche für die ganze Mannschaft, wenn ich sage, dass unsere Gäste definitiv zu den symphastischten Mannschaften gehören. Aus den Doppeln gingen wir fast schon standardmäßig 1:2 raus. Hardi und ich konnten unser letztes Doppel sicher im fünften Satz 14:12 gewinnen. Micha/Paul und Holger/Maik mussten sich jeweils mit 1:3 geschlagen geben.

Die erste Einzelrunde verlief im oberen und mittleren Paarkreuz absolut glanzlos. Unser unteres PK mit Paul und Maik hingegen bewies Nervenstärke. Beide konnten gegen ihren Gegner im Entscheidungssatz die Oberhand behalten. Zwischenstand nach den ersten neun Spielen somit 3:6. In Durchgang zwei verlief es ähnlich trostlos. Ich konnte mein Spiel gegen Florian Kaulfuß gewinnen, der mich im Hinspiel wirklich absolut paniert hatte. In allen restlichen fünf Einzeln mussten wir dem Gegner gratulieren. Dass wir am Ende dieser Saison ganz unten in der Tabelle stehen, hängt auch damit zusammen, dass wir zwar oftmals in den einzelnen Spielen dran sind, aber es in den seltensten Fällen zum Sieg reicht. Auch Hohenstein-Ernstthal war an diesem Tag einfach zu stark für uns.

Es heißt also Abschied nehmen. Zu allererst einmal von der höchsten Spielklasse Sachsens. Es war absehbar, dass diese Liga für uns eine sehr große Herausforderung darstellen wird. Die Spielstärke der einzelnen Mannschaften wird von Jahr zu Jahr stärker, auch weil einigen Vereinen anscheinend immer mehr finanzielle Mittel bereitstehen. Die Spielergehälter in unseren Reihen liegen vergleichsweise bei exakt 0 - und das ist gut so. Wir haben die Saison zusammen "durchgestanden", nie die Köpfe in den Sand gesteckt und sind zu jedem Spiel mit erhobenen Köpfen angetreten. Das ein Überraschungssieg sehr schwer ist, wenn man 9 von 15 Spielen gewinnen muss, dürfte jedem einleuchten. Ich bin jedoch dankbar, diese Saison erlebt zu haben. Und dankbar in dieser Mannschaft gespielt zu haben.

Durch den Abstieg wird sich die Mannschaft personell verändern. Mario und ich werden schweren Herzens den Verein verlassen. Ich denke, ich spreche für uns beide, wenn ich sage, dass es unfassbaren Spaß gemacht hat, mit den Leuten aus unserer Mannschaft unterwegs zu sein. Leider konnte Mario zum letzten Spiel nicht anwesend sein. Ich werde die Punktspiele mit dir vermissen. Deine Art und deine Sprüche haben uns regelmäßig zu Lachkrämpfen verholfen. Dein Spiel hat uns regelmäßig Herzfehler beschert und beim Ballwechsel des Tages hattest du des Öfteren Anteile.

Ich für meinen Teil schließe zunächst das Kapitel MSV Bautzen 04 ab und werde zum TTC Holzhausen wechseln. Grund dafür ist mein Wohnsitz in Leipzig und mein im September beginnendes erstes Staatsexamen. Dass unsere Mannschaft für mich mehr als nur Tischtennis ist, habe ich in den letzten Wochen sehr oft gemerkt. Die ein oder andere Träne musste auch bei der Verabschiedung vor dem Hohenstein-Spiel zurückgehalten werden. Ich werde euch alle als Mannschaftskollegen verlassen, aber definitiv als Freunde behalten, dessen bin ich mir absolut sicher.

Danke Hardi, für dein Organisationstalent, deine Lockerheit und deinen Kampfgeist.

Danke Mario, für deine Sprüche, deine Ballsicherheit und deine unvergleichliche Art.

Danke Micha, für deine Aufschlag-Rückschlag-Expertise, deine Tischtennis-Verrücktheit und Zuverlässigkeit.

Danke Paul, für deinen Einsatz zur Rückrunde, deine Motivation und deine positive Art.

Danke Holger, für alles seitdem ich 2018 das erste Mal das MSV-Trikot angezogen habe. Danke für dein Vertrauen.

Ich werde euch vermissen. Aber es heißt ja nicht ohne Grund: Einmal Bautzner - immer Bautzner!