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1. Herren - Punktspiele

Da ist das Ding!

Nicht jedermann war optimistisch, dass die erste Herrenmannschaft in der diesjährigen Sachsenliga einen Punkt holen würde. Man sollte meinen, dass es ja wohl nicht so schwer sein kann, in einem Punktspiel bei 15 (im Falle eines Entscheidungsdoppels sogar 16) Spielen mal acht davon zu gewinnen. Wer unsere bisherigen Berichte verpasst hat: Doch! Es ist sogar leider unfassbar schwer. Unsere "knappste" Niederlage bisher war ein 4:11. Nur so als kleine Einordnung der Spielstärke in der diesjährigen Sachsenliga: Im oberen Paarkreuz hatten zu Saisonstart lediglich fünf der 20 Spieler keine 2000 TTR-Punkte aufzuweisen. Zwei davon spielen in Bautzen.

Am 19.11. in Görlitz sollte es aber dann soweit sein. Nach vier Stunden Spielzeit stand ein 8:8 auf dem Spielberichtsbogen. Nachdem wir 8:5 führten, ist das sicherlich durchaus ärgerlich. Wie unser weitgereister Supporter Raik Müller jedoch richtig feststellte, hätte es aber aufgrund der engen Partien auch durchaus schlimmer für uns enden können.

Mehrere knackende Punkte waren in den Doppeln zu beobachten. Hardi und ich führten komfortabel 2:0. Ungefähr 15 Minuten später mussten wir auf einmal zwei Matchballe abwehren - Mit Erfolg. Unser Zweierdoppel Mario/Micha musste sich in drei Sätzen geschlagen geben. Das dritte Doppel stand ebenfalls mehrmals auf der Kippe. Eine ganz besonders starke Neigung hatte diese bei der 2:0 Führung der Görlitzer. Durch Nervenstärke und taktische Finesse konnten Holger und Martin das Spiel noch drehen und sicherten uns die 2:1 Doppelführung. Um hier nochmal Raik wiederzugeben: Ein 0:3 aus unserer Sicht war gar nicht mal unrealistisch.

In der ersten Einzelrunde konnte Hardi einen Sieg gegen den Ex-Bautzner Oli Malek einfahren. Das war zum einen bockstark und zum anderen durchaus wichtig für unsere Zähltafelseite. Kai Wienholz, der Trainer meines Vereins in Leipzigs (dem ich an dieser Stelle mal ein fettes Dankeschön für unzählige lehrreiche Sessions aussprechen kann) sagte am Montag: "Der Vorhandbereich ist groß." Für alle, die Oliver Malek noch nie haben spielen sehen: Er tut alles dafür um gar keinen Vorhandbereich zu haben. Mit dieser unkonventionellen Konter-Druck-Gegenspin-Rückhand aus Mitte bis Vorhand hat er aber schon so manchen Giganten gelegt. Ich meinerseits hatte zwar schöne Ballwechsel gegen den Polen Jackowski zu verzeichnen, leider konnte ich sehr wenige davon gewinnen. Unsere Mitte sollte sich an diesem Tag als absolute Bank erweisen. Mario rang Ziegler nieder und beendete damit seinen Fünfsatzfluch, Micha zermürbte Jung in vier Sätzen. Im unteren Paarkreuz konnte Holger mit einer guten Performance gegen Schubert den nächsten Punkt für uns ergattern. Leider zog Martin gegen Rönisch den kürzeren (obwohl in diesem Spiel wirklich nicht viel "gezogen" wurde). Somit stand es nach der ersten Einzelrunde 6:3 aus unserer Sicht.

Man sollte nun meinen, dass doch auch ein Sieg drin sein sollte. Schließlich ist eine Führung nach neun gespielten Spielen für uns eine absolute Rarität. Das Problem ist leider, dass das obere Paarkreuz der Görlitzer wenig Interesse an einer Vorentscheidung unsererseits zeigte. 0:3 und 1:3 lauteten hier die Resultate. Dass unsere Mitte an diesem Tag der Fels in der Brandung war erwähnte ich bereits. Mario gewohnt spektakulär gegen Jung, Micha 3:1 gegen Ziegler, wobei er im zweiten Satz einen hohen Rückstand drehen konnte und somit den Zweisatzrückstand gerade noch abwenden konnte (Knackpunktspiel!). Somit Punkt No. 8 für uns. Man sollte nun meinen, dass ... . Leider war uns in den letzten beiden Einzelpartien kein Satzgewinn vergönnt. Martin schaute leider zu oft den Vorhandschwingern von Schubert hinterher und Holger verließ in den entscheidenden Bällen am Satzende das Glück. Zwischenstand somit 8:7. Über das Entscheidungsdoppel würde ich gerne etwas mehr schreiben. Leider weiß ich nicht was. Wir hatten bedauerlicherweise wenig (und das ist schon großzügig ausgedrückt) Kontrolle über das Spielgeschehen. Nach drei Sätzen und gefühlten vier Minuten Spielzeit mussten wir uns also mit einem 8:8 abfinden. Wie im zweiten Absatz schon festgestellt, kann man sich darüber nun entweder ärgern, oder sich aber über den ersten Punktgewinn freuen - ich wähle letzteres.

In zwei Wochen gehen wir dann noch einmal auf Reisen. Ziel ist zum einen Hohenstein-Ernstthal, zum anderen Schwarzenberg. Ich bin mir nicht sicher, inwiefern wir uns dort was zählbares erhoffen dürfen. Trotzdem lautet das Credo wie immer: MSV 04 - die Punkte holen wir!

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