Trainingslager mit reichlich Tränen
- geschrieben von René Rupprecht
- Freigegeben in Sonstige Berichte 2016/17
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Zur Saisonvorbereitung und Weiterentwicklung des eigenen TT-Nachwuchses machten sich an einem sonnigen Samstagmorgen 6 Aktive aus dem Erwachsenenbereich und 8 hoffnungsvolle Nachwuchsspieler auf den Weg an die tschechisch-slowakische Grenze.
Ziel der Reise war das Zuhause des mehrfachen tschechischen Meisters, ETTU-Pokal und Champions-League-Teilnehmers SKST Hodonín. Alle Eltern gaben ihre Nachkömmlinge mehr oder weniger freiwillig in unsere Hände. Die eine oder andere Mutter verriet uns bereits bei der Abreise, dass ihren Sohn womöglich das Heimweh packen würde. Darauf kommen wir wieder an einer späteren Stelle zu sprechen. Von unserer neustündigen Reise bei sengender Hitze wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Mario, als Fahrer des Kleinbusses, zog das schwerste Los. Man kann sich gut vorstellen, wie es an Bord mit all den Kids zuging. Durch Baustellen und Unfälle wurden wir in unserem Zeitplan immer wieder zurück geworfen. Am Abend kamen wir recht erschöpft aber gesund am Ziel an. Trotz der erschwerten Anreise ließ Holger die Jungs noch am gleichen Abend in der Halle zu einer ersten Stippvisite antreten. Es ging darum sich mit den Bedingungen vertraut zu machen und noch ein lockeres Training zu absolvieren. Am Ende dieses Tagen fanden wir alle recht schnell den Weg ins Bett. Schließlich erwarteten uns in den folgenden 6 Tagen 12 schwere Trainingseinheiten.
Viel besser erging es den drei Akteuren, welche am Sonntag nach angenehmer Reisedauer die wunderschöne und einladende Pension am Fluss March (Grenze zur Slowakei) erreichten.
Trainiert wurde zweimal täglich in 2 Gruppen (Nachwuchs/Erwachsene). Als Trainerteam standen uns bekannte Gesichter wie Alena Vachovcová, Veronika Kmetová und Jaroslav Mikeska zur Seite. Vielen Dank an Euch für die gewohnt professionelle Trainingsleitung und die abwechslungsreiche Betreuung. Wir kommen immer wieder gern zu Euch zurück. Die moderne Sporthalle in Hodonín wartete mit hohen Temperaturen auf. Es gehörte nicht viel dazu um ins Schwitzen zu geraden. Zu Beginn einer Trainingseinheit fand wie immer eine Erwärmung statt, welche ihren Namen alle Ehre machte. Am Ende eines Trainings waren kaum noch trockene Stellen am Shirt zu finden. Während der kurzen Pausen konnte jeder ordentlich Durchschnaufen.
Die Kraftreserven wurden beim Mittag- und Abendessen in der per Fuß zu erreichenden Taverne wieder aufgetankt. Wem das nicht genug war, legte kurzer Hand noch ein regeneratives Mittagsschläfchen ein. Die Jungs machten davon weniger Gebrauch und tobten zum Ärger des Hotelchefs lieber über den Flur, zockten am Handy oder versuchten sich an Gesellschaftsspielen. Die „Älteren“ gingen es eher ruhiger an. Im Anschluss an die Nachmittagseinheit nutzten wir das schöne Wetter und hielten uns im Freibad fit. Mit Rutschen, Sprungtürmen und Schwimmbecken hatte das Bad einiges zu bieten und so konnten sich alle ein wenig abkühlen. Wer aber von sportlicher Betätigung noch nicht genug hatte, zeigte sein Können beim Fuß- oder Volleyball. Auf den Genuss eines leckeren Eises brauchte auch keiner verzichten. Leider reichte all das nicht aus, um Franz´s Tränen zu trocken und zum Bleiben zu überreden. Wir haben alles in die Waagschale gelegt um ihm den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten und vom einsetzenden Heimweh abzulenken. Alles half leider nichts und so mussten Ihn seine Eltern mit einem „Mammut-Trip“ nach nur zwei Tagen im 450 km entfernen Hodonín wieder abholen. Shit happens. Beim nächsten Mal sind wir hoffentlich besser aufgestellt.
Am Ende des sechstägigen Trainingslagers lud uns unserer Gastgeber zum gemütlichen Beisammensein in die Sportovní hala ein. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und so mussten wir uns größten Teils drinnen vergnügen. Das tat der guten Stimmung keinen Abbruch und so ließen wir den Abend bei kulinarischen Genüssen, angenehmer Atmosphäre und tschechischer Braukunst ausklingen.
Am darauffolgenden Morgen ging es wieder Richtung Heimat. Jetzt gilt es die gewonnenen Fähig- und Fertigkeiten im Training weiter auszubauen um eine möglichst erfolgreiche Saison zu absolvieren. Wir hatten wieder jede Menge Spaß und nahmen jede Menge neue Eindrücke mit nach Hause.
Leider verlängerte sich der Aufenthalt von Raik unbeabsichtigt. Sein „Franzose“ bereitete Probleme, sodass er in Begleitung von Sandra und Holger erst am Abend und nach umfangreichen Reparaturarbeiten die Heimreise antreten konnte. Aber auch sie kamen zu etwas vorgerückter Stunde unbeschadet in Bautzen an.
René Rupprecht
Ruppi ist als Abteilungsleiter über alles im Verein informiert und ansprechbereit, außerdem trägt er den Mannschaftsleiterhut der 2. Mannschaft und vergnügt uns somit mit spannenden Stories. Die Aufgabe des Pressewartes im Spielbezirk Ostsachsen ist keine zweitaufwendige - dennoch erwähnenswerte. Erfreulich für uns, dass Ruppi seine Begeisterung für die Nachwuchsakteure beim Freitagtraining gefunden hat.