Die Vorzeichen für einen eventuellen Punktgewinn aus Bautzener Sicht standen auf "maximal WENIG", denn Paul meldete sich Freitagabend mit Doppelknie als Zuschauer. Mit eindrucksvollen Lobeshymnen überzeugte ich Martin Beyer von seinem längst mal wieder fälligem Aufschlagen in der Ersten. Er versuchte sich krampfhaft mit eigens analysierte Unfitness und sowieso überhöhtem Alter gepaart mit "Dienstreisenwanstrammeln" gegen seinen drohenden Landesligaeinsatz zu wehren! Ich durchschaute aber seine Verkaufsleiterstrategien und kitzelte sein kollegiales Pflichtbewusstsein. Auf gegnerischer Seite fehlte die Nummer sechs unserer Gäste, die sie mit einem, für uns völlig Unbekannten aus dem Reich der Mitte (nur Vermutung) auffüllten. Ohne Schwäche zu zeigen warnten wir dennoch unsere Kontrahenten, dass es kürzlich schon ein Spitzenreiter versucht hat in Bautzen die Punkte zu gaunern und wir dies, zumindest teilweise vereiteln konnten.

Aus längst vergangen Zeiten wussten wir, dass unser "Temporärsechser" mit seinen oberländischen Spielraffinessen nur schwer mit "hausgebräuchlichen" Spielstilen kompatibel ist, somit mussten kurzfristig neue Doppelkreationen erfolgen. Der Plan ging hervorragend auf, opfern mussten wir bewusst nur unsere zwei Oberländer an das gegnerische Topdoppel, was aber auf unserer Rechnung stand! Somit ging es mit einer 2 zu 1 Führung aus unserer Sicht in die Einzel.

Im Schnelldurchlauf zur völlig unerwarteten 8:5 Führung. Im oberen Paarkreuz erwarteten uns zwei aktuelle TOP-16-Spieler. Ich revanchierte mich erfolgreich für "jüngste" Niederlagen aus dem letzten Quartal, nur Micha konnte trotz starker Spielweise leider keinen Punkt zu unserer Habenseite beisteuern. Unsere Mitte war dieses Mal der absolute "Matchwinner", Erwin krachte in Serie seine giftig grünen Vorhände auf gegnerische Leiber und Schuti "orgelte" sich gegen den ehemaligen Sachsenmeister Ronny Lange zu seinem wichtigen Einzelerfolg. Der absolut überraschende Stand auf der Anzeigetafel ließ uns tatsächlich von einem Sieg träumen. Mit kurzem Gedankensprung befinden wir uns nun im fünften Satz in Holgers Partie. Führung 9:3 für Holger und wir bereiteten uns bereits euphorisch auf den Siegestaumel vor. Zeitgleich verlor Martin schon den ersten Satz gegen den Dresdner Chinesen. Sechs erschütternde Ballkontakte Holgers folgten zum Ausgleich des Gegners im Entscheidungssatz, was uns und den fachlich euphorischen Zuschauern erschütternde Mienen in die Gesichter trieb. Das Duell endete auf Augenhöhe, dennoch denkbar knapp mit einem Erfolg für Dresden. Nun konnte uns also nur noch, der zurückliegende Martin zum Sieg verhelfen. Wären wir beim Tennis, hätten unsere Nacken schmerzend geglüht. HIIIN und HEEER, endlose Ballwechsel in lullender Ballonabwehr versus Schuss-Stop-Manier holperten über den Tisch. Von Martins eingangs erwähnter Unfitness war nichts mehr zu spüren, gegnerische Schüsse scheiterten am Klang der "Oberlandorgel", gegnerische Stops wurden zurückgestrauchelt, unser Martin avancierte zu längst vergessener Topform. Das hier erlebte Szenario hatte nun nur noch eine logische Folge, nämlich der völlig verdiente Sieg Martins über den völlig frustrierten Gegner Zhang. Die international nur schwer nachvollziehbare Spielweise unseres "Jokers" brachte uns den völlig unerwarteten Sieg, den wir im Anschluss mit Sektdusche und beschwingenden Gesängen ordentlich feierten.

Der unerwartete Erfolg festigt unsere Position in der Tabellenmitte und lässt uns hoffnungsvoll auf anstehende Partien schauen, in denen wir hoffentlich wieder in voller Besetzung antreten können, denn unser Joker klagte bereits über Verschleißerscheinungen, die wir natürlich nicht überstrapazieren wollen.***räusper

MSV 04---Die BLEIBEN hier!!!

Scorer Bautzen: Engert (2,5); Döcke (0,5): Tank (2); Schuster (1,5); Weß (1,5); Beyer (1)