Eine geschlossene Mannschaftsleistung der Ersten...
- geschrieben von Robert Janke
- Freigegeben in Spielberichte 1. Herren
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Los ging es, Samstag, den 1.11., 19 Uhr, mit zwei klaren 3:0- Siegen für das jeweilige Einserdoppel. Engert/Janke überzeugten gegen Kolocek/Golloch, das neu formierte Zweierdoppel Günther/Döcke war zwar zweimal knapp am Satzgewinn, musste aber trotzdem schon nach kurzem Spiel Wendt/Smorada gratulieren. Für das erste von zwei Highlights aus unserer Sicht konnte Holger Weß im Doppel drei sorgen, der nach einem vom Doppelpartner Manuel Neck abgewehrtem Netzball einen spektakulären Schuss „behind the back“ spielte und so zur zwischenzeitlichen 2:1-Satzführung gegen Minkwitz/Koschwitz beitrug. Leider reichte eine 7:4-Führung im vierten Durchgang nicht aus und das Spiel ging ärgerlich 3:2 weg.
Dann war das bisher noch ungeschlagene obere Paarkreuz an der Reihe, was einen rabenschwarzen Tag erlebte. Sowohl Engert als auch Janke starteten eigentlich gut in ihr erstes Einzel gegen Wendt bzw. Kolocek, führten mit 1:0 und hatten Satzbälle im zweiten Satz, konnten diese aber nicht nutzen und ließen das Spiel kippen, sodass auch die inzwischen eingetroffene Bautzener Unterstützung von Ruppi und Mulle nichts daran ändern konnten, dass Engert nach vier Sätzen und Janke nach fünf dem Gegner gratulieren mussten. Für den zweiten Bautzener Lichtblick sorgte anschließend Manuel Neck, der nach klar verlorenem ersten Satz plötzlich gänzlich frei aufspielte und den Tschechen Smorada völlig ratlos dastehen ließ. Nach knappen zweiten Satz schoss er seinen Gegner in den Sätzen drei und vier regelrecht ab, was zum Zwischenstand von 2:4 führte. Am Nebentisch hatte es Maik Günther mit Silvio Minkwitz zu tun; ein Spiel, dass sich zum Krimi entwickelte. Trotz 2:0 Satzführung gelang es Günther nicht, das Spiel für sich zu entscheiden und vergab in Satz 4 und 5 einige Matchbälle und verlor so beide Durchgänge mit 12:14.
Nun war es Zeit für das untere Paarkreuz den Schaden auszubügeln, was aber nur teilweise gelang. Michael Döcke spielte seinen Stiefel konsequent durch und bezwang seinen Gegner Koschwitz klar in drei Sätzen, der auf keinen von Döckes Offensivbällen eine Antwort wusste. Holger Weß, der für den immer noch verletzen Josef Ovecka einsprang und noch das 7:9 gegen Wurzen am Nachmittag mit der Zweiten in den Knochen hatte, bekam es mit dem Abwehrspieler Golloch zu tun. Im Gegensatz zum Doppel wirkte er hier oft verkrampft, was sich in vielen einfachen Fehlern bemerkbar machte. Ehe man es sich versah war das Spiel plötzlich mit 1:3 verloren und wir lagen mit 3:6 hinten – die Heimfans hatten längst Blut geleckt und die Halle in einen Hexenkessel verwandelt.
Punkte im oberen Paarkreuz mussten also her! Doch wie eingangs erwähnt, blieb dies Wunschdenken. Engert fehlte trotz sehenswerter Bälle gegen Kolocek oft die Sicherheit im Rückschlag, was zu einer knappen 1:3 Niederlage führte, während Janke gegen Wendt fast schon fahrlässig mit seinen Chancen umging und so 0:3 verlor.
So hatten die Lückersdörfer schon 8 Punkte und es war für uns nur noch ein Unentschieden möglich, an das zu diesem Zeitpunkt aber auch wahrscheinlich niemand in der Halle mehr glaubte. Neck und Günther gaben trotzdem ihr bestes, um uns die Möglichkeit zu erhalten: Maik lieferte ein starkes Spiel gegen Smorada ab, wieder fehlte ihm aber im entscheidenden Moment das glückliche Händchen. 11:13, 2:3 hieß es, wie auch gegen Minkwitz war ihm der Gott der Netz- und Schlägerkante in der Verlängerung nicht hold. Derweil hatte Manuel Neck schon 0:3 gegen Minkwitz verloren, der immer richtig zu stehen schien und Manu mit seinen platzierten Blockspiel viel Ärger bereitete.
Es blieb also nur noch Ergebniskosmetik für das untere Paarkreuz übrig. Michael Döcke schien wie auch im ersten Spiel alles im Griff zu haben - bis zum 1:0 und 10:5. Darüber zu berichten, was dann passierte, scheint schon müßig, es lief aber darauf hinaus, dass Golloch das Ding drehte und so auch dieses Spiel im fünf Sätzen verloren ging. Zum Abschluss sorgte Holger Weß noch, falls man davon reden kann, für Schadensbegrenzung und bezwang Koschwitz ohne größere Probleme mit 3:0.
Was bleibt also vom Spiel übrig? Zuerst natürlich die Enttäuschung über viele verpasste Chancen. Dann einzugestehen, dass gegen eine Lückersdörfer Mannschaft in dieser Form eben auch mal ein solches Ergebnis herauskommt. Weiterhin eine legendäre Antwort auf die Frage: „Hast du hier drinnen Internetempfang?“ Und zuletzt natürlich der Ansporn, es nächste Woche gegen den SV Rotation Süd Leipzig und den SV Aue vor heimischer Kulisse besser zu machen, um den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten, wenn es, hoffentlich dieses Mal einstimmig, heißen wird: MSV 04 – die Punkte holen wir!